Jüdischer Friedhof - „Steinerne Zeugen einer vergangenen Welt"
Angelegt wurde der jüdische Friedhof als Quadrat von je 130 Fuß Länge und Breite sowie das dazugehörige „Tahara-Haus" (Leichenhaus) im Jahr 1833. Die Grabsteine sind zum Teil aus fränkischem Sandstein, größtenteils aus schwäbischem Jura. Jette Neuburger war 1879 die letzte, die auf dem Mönchsdegginger Friedhof begraben wurde. Der jüdische Friedhof mit seinen fast 150 Grabsteinen ist erhalten geblieben, da das Gelände während der NS-Zeit nicht zerstört wurde. Der ortsansässige evangelische Kirchendiener Johann Friedrich Wiedemann hatte nach eigenen Informationen, das Friedhofsgelände 1939 käuflich erworben. Eine Erinnerungstafel am Tahara-Haus erinnert heute an J. F. Wiedemann.
Im Rahmen der Rieser Kulturtage 2000 wurden die, in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Martina Illian-Wörle übersetzten Grabinschriften sowie eine, von Rolf Hofmann initiierte Fotodokumentation sämtlicher Grabsteine, vorgestellt. Die Gemeinde Mönchsdeggingen stellt heute die gärtnerische Pflege des Friedhofes sicher.
(Quelle: Chronik 1000 Jahre Mönchsdeggingen; Judengeschichte; Ulrike Brödel, 2007)
Zusammenfassung und Ergänzung für die Home-Page der Gemeinde Mönchsdeggingen; Karin Bergdolt, Oktober 2014
Bilder: © by Thomas Nödel